Okay, zugegeben, der Titel klingt wie einer dieser schlechten
Filme, die früher mal auf Kabel 1 liefen. Vielleicht hätte ich
den Eintrag lieber "Die nackte Duschkanonade 33 1/3" nennen
sollen. Naja, zu spät. Worum geht's mir in diesem Artikel?
Ganz einfach. Es gibt wohl keinen Ort auf der Welt, an dem
es ruhiger zugeht als in der Männerdusche (also so einer
öffentlichen...neee, öffentlich is das falsche Wort, die
stehen ja nicht auf der Straße zum 30 Cent reinwerfen und
duschen...Gemeinschaftsduschen glaub ich war das Wort).
Ich selbst habe mindestens einmal in der Woche das Vergnüngen
mich in so einer Gemeinschaftsdusche aufzuhalten und zu duschen.
Manchmal allein, manchmal mit anderen Männern. Und jetzt kommt
der Punkt wo es für einige kritisch wird. Sobald sich in einer
Männer-Gemeinschaftsdusche mehr als ein nackter Mann befindet,
geht es da zu wie auf einem Friedhof von unter der Erde betrachtet.
Also ich weiß ja nicht, wie es in Frauen-Gemeinschaftsduschen
so zugeht, aber da Frauen am Tag eh 8.000 Sätze reden und
Männer nur 3.000 und Frauen im Durchschnitt länger duschen
als Männer (daher wohl das Gerücht, dass alle Männer, ausser
die feminin angehauchten / Homosexuellen nicht sehr hygienisch
sind) ist davon auszugehen, dass es aus der Frauendusche tönt
wie sonst nur bei Vera am Mittag oder so.
Das könnte ich mir gut vorstellen. "Heute bei Frauen unter
der Dusche - Mein Mann hat mir meine Kreditkarte gesperrt".
Warum reden Männer unter Gemeinschaftsduschen nicht?? Die
dadurch entstehende Stille macht doch alles nur noch be-
drückender und beschämender. Alle stehen da mit gesenktem
Haupt als würden sie von den Wassertropfen die Köpfung er-
warten und kaum, dass sie realisieren, dass ihr Blick nach
unten geneigt ist, gucken sie absolut unschuldig an die
Decke oder ähnliches. Es ist ja nicht so als hätten Männer
nichts worüber sie sich unterhalten könnten, Fussball, Autos,
Musik, Sport, Frauen, da gibt es schon genug Themen, aber
die Angst ist zu groß.
Und mit dem Wort Angst beginnt dieser Teufelskreis. Man
kennt ja das Sprichwort "Sein Penis wurde klein!" als
Äquivalent dafür, dass jemand Angst hat. Sagen wir also
Angst = kleiner Penis. Behalten wir das im Kopf. Der ur-
sprüngliche Zustand in jeder Art der Kommunikation oder
dem Aufeinandertreffen von Menschen egal an welchem Ort
ist Stille. Unterbricht man diese Stille bekommt man
Aufmerksamkeit. Daraus folgt Unterbrechen der Stille =
Aufmerksamkeit. Diese Aufmerksamkeit ist aber genau der
Faktor vor dem wir in dem Moment Angst haben. Daraus er-
gibt sich:
Unterbrechen der Stille = Aufmerksamkeit
Aufmerksamkeit <=> Angst
Angst = kleiner Penis
--> Aufmerksamkeit auf kleinen Penis
Und das ist wohl das wo Männer bekanntlicherweise die
meisten Komplexe vorhaben.
Das würde auch erklären, warum es in der Frauendusche
anders zugehen dürfte und das meine Theorie in sich
(fast) hieb und stichfest sein dürfte.
Also, immer schön die Ohren, alles andere steif und die
Seife schön festhalten, und dann kann die Kommunikation
ja losgehen.
In diesem Sinne:
Lasst uns beim Duschen
nich mehr kuschen,
lasst uns völlig unverwegen,
frei über andere Sachen reden.
Nieder mit der Macht der Größe,
der Penis hat ein Recht auf Blöße.
mood: poetic
music: Taking Back Sunday - Miami
food: toast